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Die Einwohner von Hölkewiese 1849 und 1870

Im Archiv in Köslin haben sich Akten der Superintendentur Bublitz erhalten, darunter auch eine die "Schule und Personalien des Schullehrers in Hölkewiese" betreffend. 1848 wird notiert, daß für jedes Schulkind dem Lehrer, der gleichzeitig auch Küster ist, eine Fuhre Brennholz zu liefern sei. Das empfindet sogar der Superintendent als "drückend". 1849 stellt er eine Liste der Einwohner auf und legt fest, wieviel Stück Torf jeder - "ob er Kinder hat oder nicht" - zu liefern habe. Das Dominium - die Gutsherrschaft - gibt das Moor her, die Anfertigung (halb Streich- und halb Stechtorf) übernehmen die Pflichtigen.

Klasse I Klasse II Klasse III Klasse IV
250 Stück 300 Stück 400 Stück 500 Stück
Dobs, Tagelöhner Berg, Kleinbauer Beß, Zeitpächter Bansemer, Bauer
Gottberg, Tagelöhner Dittmann, Kleinbauer Draht, Zeitpächter Lange, Bauerwitwe
Gruhlke, W., Mieteinwohnerin Fiske, Kleinbauer Krey, Halbbauer Lange, C., Bauer
Hahn, J., Tagelöhner Freier, Kleinbauer Mielke, Halbbauer Münchow, Gottlieb, Bauer
Hopp, Tagelöhner Gehrke, Kleinbauer Reinke, Halbbauer Raguse, Bauer
Horn, Tagelöhner Guse, Kleinbauer Schönbeck, Halbbauer
Jonas, Tagelöhner Gustke, Zeitpächter Schulz, Halbbauer
Koglin, Tagelöhner Hahn Trapp, Inspektor
König, Schuster, arm Hahn, Hofmeister
Lessmann I, Tagelöhner Hass, Zeitpächter
Lessmann II, Tagelöhner Hupke, Kleinbauer
Lipke, Tagelöhner Ludwig Schacht, Zeitpächter
Marquard, Tagelöhner Müller, Zeitpächter
Nähring, Tagelöhner Münchow, Schulz
Pocholt (Pacholke), Tagelöhner    Mutz, Zeitpächter
Radde, Tagelöhner Raguse, Martin, Zeitpächter
Resch, Tagelöhner Ramelow
Resech II, Tagelöhner Reuter
Teichert, Tagelöhner Syring, Kleinbauer
Wodtke, L., Tagelöhner Thom, A., Zeitpächter
Wohlgemuth, Tagelöhner Unger, Weber
Wardelmann, Kleinbauer
Zander, Zeitpächter
Ziemann, Schäfer
Zoll, Zeitpächter

Wir erfahren, daß es zu dieser Zeit in Hölkewiese mit dem Gutsbesitzer 60 - heute würde man sagen - Haushalte gab, darunter 19 Tagelöhner, 9 Kleinbauern, 12 Zeitpächter, 5 Halbbauern, 5 Bauern.

Die entsprechende Liste gibt es auch für das Jahr 1848 mit zum Teil anderen Namen. In der Klasse I werden noch genannt: Abel, Nagel, Massow, Neidel und Kunde sowie in Klasse III Vierke. Bei den Tagelöhnern ist das eine normale Fluktuation, denn sie hatten in der Regel nur Zweijahres-Verträge.

Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, daß sich kürzlich im erhalten gebliebenen Nachlaß des Lehres Zillmer die gleiche Liste für das Jahr 1870 fand:

Klasse IKlasse IIKlasse IIIKlasse IV
175 Stück350 Stück 525 Stück700 Stück
Barz, Ziegler Bahr, Schäfer Berndt, Eigentümer   Berg, Eigentümer
Bess, Händler Berg, Eigentümer Diebel, Inspektor Knak, Eigentümer
Bess, A., Händler Dahlke, Pächter Krey, Eigentümer Lange, C.
Bublitz, Tagelöhner Dittmann, Pächter Post, Eigentümer Lange, J., Eigentümer
Dobbratz, Tagelöhner Drath, Pächter Splett, Pächter Münchow, Eigentümer
Frank, Tagelöhner Dummer, Pächter Wurch, Eigentümer Raguse, Eigentümer
Fruk, Tagelöhner Gustke, Pächter Sabin, Krüger
Hass, Tagelöhner Hahn, Pächter
Krupke, Tagelöhner Hahn, Eigentümer
Lange, Grützner Jennriche, Pächter
Löper, Tagelöhner Koglin, Pächter
Marschke, Tagelöhner Kuchenbecker, Pächter
Meier, Tagelöhner Kühl, Eigentümer
Miehlke, Tagelöhner Müller, Pächter
Nierhoff, Tagelöhner Reinke, Eigentümer
Raddatz, Tagelöhner Reuter, Tischler
Raguse, Tagelöhner Schacht, Pächter
Raguse, H., Einwohner   Schulz
Raguse, L., Einwohner Schulz, Eigentümer
Sorgatz, Tagelöhner Vergin, Eigentümer
Tesch, Tagelöhner Winkel, Pächter
Teschke, Zimmermann Witte, Pächter
Ventzke, Tagelöhner Wurch, Pächter
Villwock, Schmied Zoll, Pächter
Winkel, Pächter

Vergleicht man beide Tabellen, so fällt zunächst auf, daß es zwar immer noch vier Klassen gibt, diese aber 1870 stärker differenziert sind, nämlich zwischen 175 und 700 Stück, gegenüber 250 und 500 im Jahre 1849 - ein erheblicher sozialer Fortschritt. Die handschriftlichen Notizen von Lehrer Zillmer zeigen aber, daß auch 1870 nicht alle ihren Verpflichtungen nachkamen.

Was die Menge der Einwohner und deren soziale Zusammensetzung angeht, so hat sich in der Zwischenzeit wenig verändert. Die Zahl der Tagelöhner ist von 19 auf 16 gesunken, was nicht überrascht, da das Gut 1866 in Konkurs ging. Dazu paßt, daß die Zahl der Pächter von 11 auf 16 anstieg. Bemerkenswert ist, daß 21 Jahre später kein einziger der Tagelöhner von 1849 noch im Ort ist, während bei den Pächtern der eine oder andere geblieben ist.

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