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Pommersche Steuerregister um 1700
Alle vorkommenden Orte

Um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert - Pommern war zu dieser Zeit unter Preußen und Schweden geteilt - wurde fast überall im Lande das alte, im dreißigjährigen Krieg eingeführte Steuersystem überprüft. Genealogisch von Interesse ist die Tatsache, daß dabei zum ersten Male die Namen der Steuerpflichtigen aufgeschrieben wurden. Das waren vorallem die Bauern und Kossäten; der Adel war damals nicht steuerpflichtig.

Zunächst waren es die Schweden in Vorpommern zwischen 1692 und 1698, die ihr Gebiet sogar aufwendig kartographierten, was man unter "Die Schwedische Matrikel" nachlesen kann. Sie registrierten auch die Einlieger, also landlose Handwerker, Hirten und Arbeiter.

Unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wurde vom Generalmajor von Blanckensee die Hufenklassifikation 1717 und 1719 in Hinterpommern und 1718 in der Neumark durchgeführt. Dabei wurden die Amtsdörfer, die direkt dem König unterstanden, zunächst nicht berücksichtigt, weswegen es auf obiger Karte weiße Bereiche gibt. Adelheid von Livonius hat daher für die Kreise Schlawe und Stolp die sogenannten Prästationstabellen von 1732 der dortigen Ämter veröffentlicht.Die hinterpommersche Hufenklassifikation wurde vor einigen Jahren vom Verfasser und vielen Helfern bearbeitet und vom Pommerschen Greif e.V. in Buchform herausgegeben.

Alle diese Listen wurden in einer Datenbank zusammen gestellt, so daß gezielt Abfragen durchgeführt werden können. Wie obige Graphik zeigt, ist das Gebiet von Pommern gut abgedeckt. Es fehlen die Kreise Lauenburg und Bütow, die bis 1771 unter polnischer Lehnshoheit standen, und die erst 1938 Pommern zugeschlagenen Kreise der Grenzmark Posen-Westpreußen - Schlochau, Flatow, Deutsch Krone und Netze Kreis. Die Kreiseinteilung ist die von Anfang 1939, d.h. also einschließlich des im selben Jahr aufgelösten Kreises Randow.

Die Daten können jetzt in der Datenbank Steuerregister eingesehen und die Verbreitung der Namen in einer Karte dargestellt werden.

Namensendung -manNamensendung -mann

Auf einen wichtigen Unterschied zwischen der Schwedischen Matrikel und der Preußischen Hufenklassifiaktion soll aber noch hingewiesen werden. Erstere wurde von Geometern aufgenommen, deren Muttersprache in der Regel Schwedisch war; letzteres von preußischen Kanzleischreibern, die Hochdeutsch verwendeten. Wie sich das auswirkte, kann man beispielhaft an den beiden obigen Bildern erkennen. Dargestellt sind alle vorkommenden Familiennamen, die auf -man (links) bzw. -mann (rechts) enden: die Schweden schrieben überwiegend "Neuman", die Preußen "Neumann"!

Namensendung mann&man
Bei der Namenssuche muß immer mit verschiedenen Schreibweisen damals und heute gerechnet werden. Zur Erleichterung wurde - wenn möglich - ein "Standardname" in der heute häufigsten Schreibweise eingeführt, z.B. Schmidt für die Varianten Schmid, Schmied und Schmitt.

Und wie man links sieht, ist dann auch der Standardmann - "%mann" - ziemlich gleichmäßig verteilt.

Weitere Ausführungen und Erläuterungen zu diesem Thema sind im Kapitel
Verbreitung der Namen
zu finden.

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